So fing es an

Einleitung

 

 Am 10. Oktober 1951 traf sich eine kleine Schar von Kameraden zum ersten Mal in der Gaststätte Rosenschlößchen in Bad-Wildungen, um die Kameradschaft weiter fortzuführen, die sie in den schweren Kriegsjahren draußen auf den Meeren, bedingt durch das enge Zusammenleben an Bord mit ihren Punktionen "Einer für Alle und Alle für Einen" kennen gelernt und beherrschen gelernt haben. Die kleine Schar von Kameraden aller Waffengattungen zur See gründeten die Marinekameradschaft Bad Wildungen. Trotz Widerstände von außen, festigte sich diese kleine Kameradschaft, mehr und mehr Kameraden fanden den Weg zu uns, um das gemeinsam fortzusetzen, was wir uns vorgenommen haben, das heißt, eine Kameradschaft mit unseren Familien, mit einem eigenen Heim. Dieses wurde dann auch gebaut in Gemeinschaft am Rehbach / Edersee. Im Jahr 1961 wurde dann auch dieses gewünschte Heim unser ganzer Stolz eingeweiht, Boote wurden angeschafft, ein Leuchtturm wurde gebaut 3 1/2 Mt. hoch mit drehendem Lichtkegel, ein Mast mit Anker wurde aufgestellt, Gartenarbeiten, die mit sehr viel Liebe unser Grundstück in ein kleines Paradies verwandelten, Kinder und Enkelkinder wuchsen mit der Gemeinschaft auf, junge Kameraden, die uns ältere Kameraden einmal ablösen sollen, um das Gemeinschaftswerk fortzusetzen, sind zu uns gekommen, verschiedene haben ihre Dienstzeit bei der Marine absolviert oder sind noch dabei. Töchter und Söhne haben geheiratet und sind mit in der Gemeinschaft, es sind Kinder geboren, die wir ältere Kameraden unsere Enkel nennen und die wieder in die Gemeinschaft heranwachsen, das alles gibt uns doch das Gefühl der Freude und der Genugtuung. Veranstaltungen, Reisen, Bordfeste, Verbindungen nach außen sowie mit der Marinekameradschaft Salzburg und einem Kameraden aus dem Burgenland und der Bevölkerung haben wir guten Kontakt gefunden. Wir laden jährlich unsere alten Mitbürger aus Bad-Wildungen ein, unsere Marinefrauen betreuen sie mit Kaffee und Kuchen und wir Kameraden unterhalten sie mit Shantys. Einleitung und Erzählungen und Seemannsgarn aus unserer Dienstzeit.

 Großzügige Einladungen ermöglichen es uns mit einem großen Motorboot das nasse Element des Meeres wieder spüren zu lassen. Reparaturarbeiten an unseren Booten wurden ermöglicht durch fachmännisches Können einiger Kameraden in einer gut ausgerüsteten kleinen.Werkstatt mit ausreichendem Werkzeug und einigen Maschinen. Unsere Messe und die dazugehörenden Getränke die wir für uns einkaufen und konsumieren, geben uns und den monatlichen Beiträgen finanzielle Hilfe für die anfallenden Unkosten. Der Heimwart hat seine Arbeit, damit auch im Heim alles seine Ordnung hat. So kann man allgemein sagen, unser Heim am Edersee ist unsere zweite Heimat geworden.

 Lange Jahre sind vergangen, es hat mal ein Hoch..und ein Tief gegeben, aber alle Vorsitzenden mit ihren Vorständen haben ihr Bestes gegeben um die Kameradschaft auf das heutige Niveau zu bringen. Mögen wir noch lange in dieser schönen harmonischen Gemeinschaft in unserem Heim zusammenkommen, unsere Kameradschaft nach innen sowie nach außen repräsentieren, dann brauchen wir uns für die Zukunft keine Gedanken machen.

 

 Unser Landesleiter a.D. Wilhelm Seeland prägte uns den Spruch:

 

 

" DIE MARINEKAMERADSCHAFTEN IN DER FAMILIE UND IN DER GESELLSCHAFT "

 

daran wollen wir festhalten, so wahr uns Gott helfe.

 

FRIEDRICH MAXIMOWITZ

 

MARINEKAMERADSCHAFT BAD-WILDUNGEN

 

 

Gründungsprotokoll

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Unsere Boote

 

Mitte der 50er Jahre kaufte die M.K. Bad Wildungen 2 Segelboote bei der Werft Trepkewitz auf Scheid.

Das erste Boot War ein in Europa völlig unbekannter Bauplan. Er stammte aus Nordamerika, Kanada und nannte sich Scow = (Prahm) Das Boot hatte eine so genannte Gabelpinne dazu ein breites Vordeck. D. h. es existierte kein Bugsprit, sondern, das Oberdeck ging in 90% der Breite im Rumpf unter.

Immerhin war das eine sehr exzellente Sonnenbank auf dem 3 Frauen oder 2 Männer sich sonnen und liegen konnten.

Am Anfang lagen die Boote in der Rehbachbucht befestigt an Bojen. Wer zum segeln wollte oder zurück kam musste entweder schwimmen oder sich rudern lassen. Manch

5O Pfg Stück wechselte da denn Besitzer.

Da die Rolling Home (so wurde das Boot von der MK. getauft) sehr komfortabel war, wurde sie zum meist gesegelten Boot unserer Kameradschaft. 

Irgendwann nagte auch an ihr der Zahn der Zeit. Sie lag längere Zeit auf unserem Grundstück. Eines Tages erbarmte sich Hermann Günther (Grizzly) des maroden Rumpf, und setzte sie wieder in ein Leben unter Segeln zurück. 

Fortan segelte sie unter Jochen Günther etwas verkleinert  als der blaue Blitz vom Edersee.

P.S. der Rumpf liegt heute noch auf Jochens Grundstück

 

Einen weiteren Anhalt zu dieser Klasse findet man im deutschen Bootregister. Der Name Scow taucht nirgendwo auf aber sie laufen mit den charakterlichen Schnitt unter den Namen Tempo Jollen, egal welche Länge oder Breite bestand.

Immerhin war unsere Scow in der Länge über 6,35Mtr im Original.

Bei den Namen Tempo Jolle denken wir an das Boot der Familie Schwieder. Sie besaß eine Tempojolle die im selben Riss wie die Scow gezeichnet war.

 

Unser Boot Nr. 2

 

Segeljolle Typ Schratz

 

 

 

Damals in Waldeck als Typboot relativ unbekannt. Selbst unsere Segelchracks also Heinrich Bertram, und Ernie Niepmann fanden das Boot des Kaufes würdig also wurde das zweite Boot auch gekauft. Die Klasse war optisch sehr lang 6,00 Meter und relativ breit das machte einen sicheren Eindruck! Die Klasse wurde in Bayern für die bayrischen Seen gebaut deshalb der Name Schratz. (ein nur in Bayern vorkommender Barsch ähnlicher Fisch (Segelzeichen). Fatal war die Länge des Mast, dadurch war das Boot eindeutig übertakelt 15 m² Segelfläche. Durch Länge und Breite fiel die Höhe des Mastes allerdings optisch nicht auf. Heinrich Bertram der zu dieser Zeit schon Segellehrer in Prien war, hätte die Klasse eigentlich kennen müssen aber es kam von seiner Seite keine Reaktion. Ein kurzer Satz in der Risszeichnung die aber vermutlich damals nicht vorlag sagte aus. Boot bei wechselnden Winden oder Scherwinden nur mit Trapez zu segeln, oder aber unbedingt reffen. Das war für unsere Segler öfters ein Grund nach dem segeln des Schratz sich mit neuen Klamotten zu versorgen da kentern an der Tagesordnung war. Das Boot wurde von der MK. auf den Namen "Alte Liebe" getauft

 

Irgendwann wurde der Schratz verkauft

 

Alte Liebe

nobi 1.3.21

Marinekameradschaft

Bad Wildungen

 

34549 Edertal-Rehbach

Am Rehbach 1A

 

Mitglied im Deutschen Marinebund